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Johannes Scherer ist eierlegender Wollmilchallrounder auf der Bühne und im Radio. Seit über 30 Jahren moderiert er beim hessischen Privatsender FFH, die längste Zeit davon in der Frühschicht – als bekennender Morgenmuffel. Zum Trost für das zeitige Aufstehen hat man ihn vor langer Zeit mit dem German Radio Award in der Kategorie „Bester Moderator“ ausgezeichnet. Ein Preis, den ihm niemand mehr nehmen kann, denn er wurde im folgenden Jahr abgeschafft und ging im Deutschen Radiopreis auf, für den Scherer allerdings auch mehrfach nominiert war. In seinem Heimatbundesland ist sein Name beinahe so bekannt wie der des Ministerpräsidenten, außerhalb der Landesgrenzen ist er immerhin ähnlich populär wie der hessische Landwirtschaftsminister, den kennt auch kaum jemand.

Ende der 1990er Jahre machte Scherer an der Seite seines Radiokollegen Bodo Bach erste Auftritte auf verschiedenen Comedybühnen, seit mehr als zwei Jahrzehnten ist er hauptsächlich solo unterwegs („Scherereien“, „Asoziale Netzwerke“, „Keinangsthasen“) und u.a. Träger des Fränkischen Kabarettpreises. Das Aschaffenburger „Main-Echo“ schrieb über ihn:

Johannes Scherer schaut dem Volk nicht aufs Maul: Er ist Volk. Und gerade bei Johannes Scherer fällt mit jedem Programm, mit jedem Auftritt deutlicher auf, wie hundsraffiniert er den vermeintlichen Kahlgründer Kalauer zum klugen gesellschaftspolitischen Statement nutzt. Er spiegelt an seinen Geschichten und Erinnerungen dem Publikum dessen eigene Kindheit und Jugend in einer (ländlichen) Idylle, die so nicht existierte.

Fun Fact für die zahlreichen Mitglieder der „Simpsons“- Fangemeinde: In der deutschen Fassung des bisher einzigen Kinofilms der erfolgreichsten Zeichentrickfamilie der Welt synchronisiert Scherer den US-Präsidenten Arnold Schwarzenegger („Die ham mich gewählt, um zu lenken, ned um zu denken!“). In Urban Priols Aschaffenburger Hofgarten-Kabarett ist er außerdem mehrmals im Jahr Gastgeber der dortigen Comedy-Mixedshow „Tetra Pack“.